Dienstag, 18. September 2012

Rezension "In the veil of darkness - Blutige Rache" von Tina Weiland



In the veil of darkness - Blutige Rache

Autorin: Tina Weiland

ISBN-Nr. 978-3862792962
244 Seiten
erschienen im Wagner Verlag
Jugendbuch ab 12 Jahre

erhältlich bei Amazon.de






Klappentext:


Eine feurige Liebe begegnet Kaily, einem jungen Mädchen mit einer tragischen Vergangenheit.
Zusammen mit ihrer besten Freundin Lana will sie von zu Hause fliehen, doch ein Flugzeugabsturz ändert alles. Kaily muss einer neuen, übernatürlichen Welt gegenübertreten und auch sie selbst muss zusehen, wie mit ihr etwas geschieht, was sie nicht verändern kann.
Doch in ihrer neuen Welt lernt sie den unglaublichen Vampir Vaith kennen, der ihr nicht nur einmal das Leben rettet. Sie verliebt sich unsterblich, als er plötzlich in den Krieg ziehen muss und seine Existenz auf dem Spiel steht.
Nur Kaily kann Vaith und dem Volk der Vampire helfen, doch die Zeit läuft rasend schnell davon.



Rezension



Die 16-jährige Kaily lebt zusammen mit ihrem Bruder und ihrer Mutter in einem Vorort von Los Angeles. Doch seit ihr Vater bei einem Autounfall tödlich verunglückt ist, hat sich Kailys Leben nicht so entwickelt, wie sie es sich gerne wünscht. Täglich kämpft sie mit Depressionen und Selbstmordgedanken. Denn Kaily und ihre beste Freundin saßen in dem verunglückten Auto und nur sie haben den Unfall überlebt. Ihre Mutter ist wegen dem Tod ihres Mannes nicht gut auf die eigene Tochter zu sprechen und Diskussionen stehen auf der Tagesordnung.
Daher beschließen Kaily und ihre beste Freundin Lana gemeinsam abzuhauen.
Von einen auf den anderen Tag reißen die beiden Freundinnen aus und wollen nach Las Vegas fliehen. Sie besteigen ein Flugzeug, welches sie in die Stadt des Glückspiels bringen soll, doch das Schicksal hat es nicht gut mit ihnen gemeint. Das Flugzeug gerät in schwere Luftturbolenzen und stürzt ab. Doch Kaily überlebt. Ihr Retter ist der geheimnisvolle Vaith.
Kaily erwacht in einem mittelalterlichen Schloss, welches viele Meilen von dichtem Wald umgeben ist, und Flucht vorerst unmöglich macht. Aber Kaily will und will wiederum doch nicht fliehen, denn Vaith zieht sie völlig in seinen Bann. Während ihres Aufenthalts im Schloss erfährt sie von Vaith, dass er sie gerettet und ins Vampir-Versteck in der Sierra Nevada (Amerika) gebracht hat und sie eine ganz wichtige Person für die Vampire ist.
Nach und nach erfährt Kaily immer mehr über die Schlossbewohner und Vaith. Sie findet sogar heraus, dass sie mit Geistern reden kann. Ihre beste Freundin Lana kam bei dem Flugzeugabsturz ums Leben und erscheint Kaily nun, um ihr hilfreich zur Seite zu stehen.
Gerade als Kaily anfängt sich etwas in dem Schloss einzuleben und auch Vaith näherkommt, passiert etwas Schreckliches. Der König der Vampire wurde von Feinden im Schloss ermordet und enthauptet. Kaily ist geschockt denn niemand anderer als ihr tot geglaubter Vater ist der König der Vampire und nun liegt er enthauptet vor ihren Füßen.
Die Vampire planen sofort einen Gegenschlag und Vaith muss mit in den Krieg ziehen, aber Kaily will ihn nicht alleine ziehen lassen, sondern unbedingt mitkämpfen.

Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht vom Inhalt wiedergeben.


Meine Meinung:
Heute stehe ich vor dem großen Problem, wie bewerte ich dieses Buch. So schwer ist es mir wirklich noch nie gefallen. Aber ich gehöre auch nicht zu den Menschen, die jemandem Honig um den Mund schmieren, nur weil derjenige es gerne hören bzw. lesen möchte. Damit tu ich der Autorin und mir als Leserin keinen Gefallen. Wie heißt es doch so schön ... „Ehrlichkeit währt am längsten“ ... und daran möchte ich mich in der folgenden Rezension halten.
Doch vorher möchte ich noch sagen, dass ich mich selbst als Autorin immer gerne auf positive Meinungen freue, aber die Geschmäcker sind eben sehr unterschiedlich. Vielleicht geht es anderen Lesern anders als mir. Und ganz wichtig finde ich immer … Kritik ist nicht gleich Kritik.

Ich behaupte von mir selbst, dass ich eigentlich genügend Fantasy besitze, um mir vieles vorzustellen, auch wenn es nicht geschrieben steht. Aber dieses Mal ist es mir doch etwas schwer gefallen. Es waren einfach Kleinigkeiten, die dem Text gefehlt haben. Das lässt sich selbst schwer in Worte fassen, daher gehe ich auch nicht näher auf diesen Punkt ein.
Dann gibt es aber einen Punkt, der mir das Lesen nicht einfach machte. Sehr oft musste ich Absätze mehrmals lesen, um den Sinn dahinter wirklich zu verstehen, da es etwas verwirrend geschrieben war. Das führt mich gleich zum nächsten Punkt. Es mag jetzt hart klingen, aber die Geschichte las sich mehr wie ein Schulaufsatz und nicht wie ein Buch. Mit einer guten Überarbeitung und Ausarbeitung, könnte daraus was Tolles werden. Das ist auch mitunter ein Grund, warum ich eigentlich nie mehr als 5 Seiten am Tag lesen konnte.
Ich weiß nicht, wer das Manuskript vorab gelesen und abgesegnet hat, aber leider war es nicht genug. Und das macht mich wütend auf den Verlag. Denn das Buch wurde in einem DKZV veröffentlicht und was das heißt, weiß ja eigentlich jeder. Es wurde höchstwahrscheinlich viel Geld dafür auf den Tisch gelegt und nun tut mir die Autorin leid, denn sie hat sich sicherlich alle Mühe gegeben. Wie ich eben schon schrieb, eine grundlegende Überarbeitung würde das Werk um einiges verbessern.
Doch ich muss auch noch einmal auf den Inhalt eingehen. Vielleicht geht es nur mir so, kann ich natürlich nicht sagen, aber ich bin es gewohnt, als Autorin vor einer Geschichte ausreichend zu recherchieren. So gehe ich auch davon aus, dass andere Autoren es ebenfalls so pflegen, zumindest was Geografie und so manche Bräuche in einem Land betreffen, wo die Geschichte spielt. Als ich jedoch las, dass das Flugzeug zwischen Los Angeles und Las Vegas abstürzt und Kaily dann in einem mittelalterlichen Schloss in der Sierra Nevada (Amerika) aufwacht, war ich ehrlich geschockt. Anders kann ich es nicht bezeichnen. Ich holte mir meinen Atlas und zog auch Google Maps zurate, um mir sicher zu sein, dass ich nichts verwechselt habe. Aber es ist so. Dieses Schloss in der Sierra Nevada ist von einem dichten Wald umgeben, wo ich einfach keinen Wald auf der Karte finden kann. Dort gibt es den Death Valley und die Mojave Wüste und sehr viel Sonne.
Ich bin wahrlich nicht kleinlich und möchte mich damit jetzt auch nicht wirklich beschweren, aber es wäre doch sehr schön gewesen, wenn es wenigstens ein wenig an die Realität herangereicht hätte. Würde es wiederum in der Sierra Nevada (Spanien) spielen, hätte ich überhaupt nichts gesagt, denn ich habe dort selbst schon einmal Urlaub gemacht und weiß, wie die Landschaft aussieht, aber im Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches war es leider fehl am Platz.
Und dann muss ich leider auch die Gefühle ansprechen. Sicherlich, sie wurden hin und wieder geschrieben. Aber wie Kaily in manchen Situationen reagiert war für mich nicht nachvollziehbar. Ohne groß zu Spoilern möchte ich auf die Szene mit Kailys Vater in der Halle verweisen. Daraus hätte man so viel machen können, doch es wurde mit einem kleinen Absatz beendet und mit den Worten „jetzt nicht darüber nachdenken, später habe ich immer noch Zeit“ … so oder so ähnlich. Und das findet man sehr oft im Buch. Eigentlich immer dann, wenn man erwartet, jetzt endlich wird ein wenig verraten. Stattdessen wird man als Leser etliche Male vertröstet, womit die Spannung ganz schnell verloren geht. Aber nicht nur die Spannung, sondern man weiß schon, bevor es geschrieben wird, dass diese Worte so oder so gleich wieder auftauchen werden.
Eine weitere Sache, die mich persönlich sehr aufgeregt hat, war die „fast“ Vergewaltigung von Kaily in dem dichten, dunklen Wald außerhalb des Schlosses. Für meinen Geschmack war diese Situation ebenfalls ganz fehl am Platz. Auch hier haben die Gefühle einfach nicht gestimmt. Zuerst wird Kaily „beinahe“ vergewaltigt, wird gerettet und statt sich vielleicht mit dem Erlebten auseinanderzusetzen, wird gleich eine Seite weiter fröhlich munter herumgeknutscht und gefummelt, als wäre es nie geschehen. Besonders solche Themen sollte man immer sehr behutsam behandeln und daher verstehe ich nicht, wieso es überhaupt in die Geschichte aufgenommen wurde. Ein wildes Tier hätte es in dieser Szene absolut getan. Okay, das ist meine Ansicht und wie gesagt, Geschmäcker sind eben sehr verschieden.
Nachdem das oben bereits erwähnte mit Kailys Vater passiert ist, ist mir als Leser dann endgültig der Kragen geplatzt und ich habe das Buch abgebrochen. Ich kann es beim besten Willen nicht mehr „ernsthaft“ lesen, obwohl ich schon sehr viel mit Humor genommen habe, um überhaupt so weit zu kommen.

Wenn das Buch kein Rezensionsexemplar gewesen wäre, hätte ich auf eine Rezension komplett verzichtet, es zugeklappt und zur Seite gelegt. Leider war dem nicht so und ich habe mir jetzt mit der Rezension alle Mühe gegeben.
Ich möchte die Autorin nicht mit meiner Kritik verletzten, sondern ich würde mir wünschen, dass sie das Buch noch einmal komplett überarbeitet und es nach Vertragsauflösung noch einmal ganz neu versucht. Mein Rat, nicht nur Freunde und Bekannte das Manuskript lesen lassen, sondern auch „Fremde“.

In diesem Fall verzichte auf eine Sternebewertung, denn das würde nichts bringen. Ich bin für eine komplette Über- und Ausarbeitung und wünsche der Autorin für ihre Zukunft ganz viel Erfolg.

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2 Kommentare:

  1. Bei:
    "Aber ich gehöre auch nicht zu den Menschen, die jemandem Honig um den Mund schmieren, nur weil derjenige es gerne hören bzw. lesen möchte."

    und:
    "Doch vorher möchte ich noch sagen, dass ich mich selbst als Autorin immer gerne auf positive Meinungen freue, aber die Geschmäcker sind eben sehr unterschiedlich.", musste ich wirklich grinsen. Als Autorin mal wieder in den Vordergrund drängen, ist ja klar. ^^

    Aber mal ernsthaft - was erwartest du von DKZV-Büchern? Die sind grundsätzlich alle schlecht. Einfach, weil kein vernünftiger Verlag so 'nen Müll lesen will...

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  2. Das alle Werke aus einem DKZV schlecht sind würde ich so nicht unterstreichen. Es gibt durchaus tolle Werke, die im Eigenverlag, DKZV oder bei BoD veröffentlich wurden. Diese Perlen muss man aber suchen.

    Ich finde die Rezension sehr aufrichtig und denke mir, dass die Autorin damit, wenn sie es sich zu Herzen nimmt, etwas anfangen kann. Den Tipp, vor allem auch fremde Testleser heranzuziehen finde ich sehr gut. Die sagen nämlich ehrlich ihre Meinung, anders als es Verwandte und Freunde oft tun.
    LG
    Yvonne

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