Montag, 13. Dezember 2010

Leseprobe aus "Feuer der Freiheit" von Annette Eickert


Heute ist das Buch "LeseBlüten Prosa 2010" offiziell erschienen!

Diese Anthologie ist eine Sammlung von 58 Kurzgeschichten von insgesamt 41 Autoren aus Deutschland.

Die Genres sind so verschieden wie die Autoren, von Liebesgeschichten, Krimis, bishin zu Fantasy, Humorvolles oder Nachdenkliches.

Auch meine Fantasy-Kurzgeschichte "Feuer der Freiheit" findet ihr darin und ich möchte euch eine kleine Kostprobe nicht vorenthalten.


ISBN-Nr. 3942786001
255 Seiten (Taschenbuch)
erschienen im Piepmatz Verlag
erhältlich bei Amazon


Leseprobe aus "Feuer der Freiheit" von Annette Eickert


Es war ein Sommertag wie jeder andere seit zwanzig Jahren, das glaubte zumindest der Elf Jago. Er lief mitten durch den schattigen Wald und überall wo er hinsah, spähten die warmen Sonnenstrahlen durch das Geäst der hohen Baumkronen der zahlreichen Laubbäume. Vögel zwitscherten ihr Lied, Hasen und Rehe huschten durch das Dickicht, Insekten schwirrten durch die Luft und in der Ferne röhrte ein Hirsch. Dazwischen summten Bienen, welche die vereinzelt wachsenden Wildblumen auf dem moosbedeckten Boden bestäubten. Eigentlich war es ein viel zu schöner Tag um zu tun, was er heute beabsichtigte. Sollte er sich womöglich irren?
Am liebsten würde er jetzt auf der Lichtung in der Nähe der Magierschule im Gras liegen und sich von der Sonne an der Nase kitzeln lassen, während er mit geschlossenen Augen seinen eigenen Tagträumen nachhing. Aber leider hatte er eine Wette verloren und nun war die Zeit gekommen sie einzulösen. Doch Jago nannte es eher eine Willensprobe und er versuchte sich seine steigende Nervosität nicht anmerken zu lassen. Immerhin hatte er vor wenigen Stunden geprahlt er hätte vor nichts und niemandem Angst..
„Was bin ich nur für ein Idiot!“, schimpfte Jago sich selbst und kniff dabei seine smaragdfarbenen Augen zusammen, als er neben dem Stamm einer alten Eiche stehen blieb. Mit wachsamem Blick versuchte er sich in dem weniger bekannten Waldabschnitt zu orientieren. Er sollte zur alten Höhle kommen, hatte die Anweisung gelautet, doch er war noch niemals zuvor dort gewesen.
Jago war ein hoch gewachsener, attraktiver Waldelf mit dunklen langen Haaren. Sie reichten ihm bis zu den Schultern, wo er sich gerne mit einem Lederband im Nacken zusammenband. Er trug wie immer seine olivgrüne Magierrobe mit dem silbernen Gürtel, welcher ihn als Lehrling im fünften Jahr seiner Lehre auswies. Nur noch zwei Jahre und er würde die Prüfung zu einem ausgebildeten Magier vor der gesamten Schule ablegen und in die Ränge seiner Ahnen aufsteigen.
Aber im Moment spielte das alles keine Rolle. Er war umgeben von wild gewachsenen Holunderbüschen, durch die sich allerdings eine künstliche Schneise zog. Einen Augenblick später erkannte er, dass seine Freunde sich hierdurch einen Weg geschlagen hatten, er musste ihnen nur folgen.
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2 Kommentare:

  1. Schon dieser kleine Ausschnitt macht sehr viel Lust auf mehr. Man möchte gerne wissen, was dieser Waldelf jetzt vorhat und was ihn in der Höhle erwartet. Das Umfeld, in dem sich Jago befindet ist sehr plastisch geschildert und man spaziert mit Jago durch den Wald. Ein junger Magier, der bald seine Ausbildung abschließt und jetzt gerade lieber faulenzen würde, als eine Wette einzulösen. Gut geschrieben und es wäre mir eine Freude, die ganze Story zu lesen.

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  2. Vielen lieben Dank und es freut mich, dass dir meine Leseprobe gefallen hat.
    Es wäre möglich ein Rezensionsexemplar anzufordern.

    Liebe Grüße
    Annette

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