Montag, 2. August 2010

Interview mit Annette Eickert, Autorin von Ynsanter - Seele des Feuers

Das Interview wurde am 04. August 2009 auf der Seite "Autorenhomepage von Gabriela Bieber" veröffentlicht - Danke für alles!


Ich bin letztens auf die Schriftstellerin Annette Eickert und ihre Fantasy-Romane Ynsanter (seltsam, ich möchte das immer so gerne YnsanTHer schreiben XD) - Seele des Feuers gestoßen.
Es handelt sich dabei um eine Triologie, von der bereits zwei Bücher im Handel erhältlich sind.

Die Geschichte dreht sich um das Götterschwert "Ynsanter", welches der Welt Zanthera Frieden bringen soll. Hierbei spielt der Iyanakrieger Ataran eine wichtige Rolle, der in die Hände seiner erbitterten Feinde fällt, den Raukarii. Er verliebt sich in eine Raukarii und aus dieser Liebe wird ihr Sohn, der Halb-Raukarii Norion, geboren. Doch durch ein tragisches Unglück wächst der Junge schließlich unwissend als Sklave unter der Herrschaft der Feinde auf, bis die Zeit zum Handeln kommt. Zwei geheimnisvolle Zwillingsbrüder tauchen in Norions finsterster Stunde auf und stoßen auf eine Frage, die sie nicht mehr loslässt. Mit Hilfe des mächtigen Feuergottes Zevenaar, uralten Drachen und glaubensstarken Kriegern beginnt plötzlich ein Abenteuer über wahrhaften Glauben, Mut, Liebe und Intrigen.

Die Autorin, Annette Eickert (oder auch Elbenstein1978), wie die Jahreszahl schon sagt, 30 Jahre jung, hat sich freundlicherweise per Mail von mir interviewen lassen:

1. Seit wann schreibst du und wie hast du das Schreiben für dich entdeckt? 
So pauschal ist das nicht wirklich zu beantworten, ich habe schon früher gerne in der Schule Aufsätze geschrieben. Diese Vorliebe habe ich mitgenommen und es sozusagen beibehalten. Ich liebe es einfach, Geschichten aufzuschreiben, die durch meinen Kopf geistern und sie geben auch erst Ruhe, wenn ich sie geschrieben habe.

2. Warum schreibst du und was motiviert dich?
Schreiben, kann man fast schon sagen, ist wie eine Sucht für mich. Ich liebe das Schreiben einfach und wenn ich einmal eine Woche lang nichts geschrieben habe, muss ich mich wieder mit meinem Block und Stift hinsetzen und schreiben. Motivation bekomme ich von allem Möglichen. Entweder durch Gespräche mit Freunden, durch Film und Fernsehen (wobei ich nicht klaue, sondern Ideen sammle), aber auch viel beim Lesen von Romanen oder Mangas. Meistens höre und ich sehe ich was und sage mir, daraus könnte man doch etwas machen, was dann am Ende auch meist geschieht.

3. Woher nimmst du das Durchhaltevermögen für die Romanschreiberei?
Gute Frage, vielleicht weil ich mit Liebe schreibe?! Ich denke, dass wird es sein. Besonders, wenn dann Szenen durch meinen Kopf geistern, bin ich äußerst motiviert und schreibe dann schon mal richtig viel am Tag. Bei Ynsanter war es einfach die Geschichte um das Götterschwert an für sich. Ich war so in dem ganzen Geschehen mittendrin, dass ich gar nicht groß darüber nachgedacht habe. Nach neun Monaten hatte ich dann alle drei Teile fertig geschrieben und so geht es mir auch mit meinen anderen Geschichten.

4. Warum ist Fantasy dein Lieblingsgenre? 
Weil man einfach in eine andere Welt abtauchen kann. Die Realität hat man jeden Tag, aber in einer Fantasywelt kann man sich Dinge vorstellen oder selbst erfinden, die einmal etwas anderes als "normal" sind.

5. Welche Art von Literatur liest du selber gern/hast du gern gelesen?
Außer Fantasy liebe ich noch mittelalterliche- bzw. historische Romane. Ansonsten aber auch gerne Mangas und wenn, dann oft Fantasymangas.

6. Warum hast du den Novum-Verlag für deine Veröffentlichungen gewählt und wie sind deine Erfahrungen mit Novum?
Gewählt habe ich ihn eigentlich, weil er der einzige Verlag mit einer Zusage war. Über den Rest möchte ich mich nicht äußern, die Erfahrungen sind von Person zu Person unterschiedlich.

7. Woran orientierst du dich beim Erschaffen deiner Charaktere? Wer ist dein persönlicher Liebling unter deinen Figuren? 
Mein persönlicher Liebling ist Neferrilion. Als ich ihn erschaffen hatte, hatte ich solche Charaktere noch niemals in meinen Geschichten gehabt. Auf ihn bin ich ganz besonders stolz, besonders weil er so vielschichtig ist.
Beim Erschaffen meiner Charaktere habe ich keinen bestimmten Orientierungspunkt. Oft entscheide aus dem Bauch heraus und es kam auch schon vor, dass ich im Nachhinein etwas an dem einem oder anderen Charakter verändert habe. Aber meistens bleibe ich bei meiner ersten Entscheidung. Sobald der Charakter in meinem Kopf steht, ist er quasi geboren *lach*.

8. Wie entwickelst du eine so umfangreiche Handlung?
Sagen wir es mal so, am Anfang steht bei mir immer das Grundgerüst, alles andere entwickelt sich bei mir beim Schreiben direkt. Das soll heißen, der rote Faden ist immer da, doch die Nebenstränge kommen mir meist von alleine und ich oft machen sich bei mir die Geschichten selbstständig, was für mich auch den größten Reiz ausmacht.

9. Welche Stellen sind dir besonders schwer/besonders leicht gefallen und warum?
Eine gute Frage. Am Anfang sind mir besonders die Kampfszenen mit dem Schwert schwer gefallen. Aber nachdem ich es einige Male geschrieben und umgeschrieben habe, ging es am Ende schon von ganz alleine. Wohingegen mir die Kampfszenen mit Magie ganz einfach von der Hand gegangen sind, sie sind in meinem Kopf wie in einem Film abgelaufen. Was mir auch anfänglich schwer gefallen ist, das waren die Intrigen. Ich benötigte schon einige Notizzettel, damit ich selbst nicht durcheinander kam. Denn ein Denkfehler und es wirkt sich auf die gesamte Geschichte aus. Ansonsten kann ich dazu nur noch sagen, ich liebe es, Gefühle zu beschreiben. Das fällt mir ganz leicht, ich schreibe es einfach von der Leber weg.

10. Wie gehst du mit Kritik um? 
Ich nehme jede Kritik an. Es kann natürlich auch schon mal vorkommen, dass mir einige Kritiken besser und andere weniger gut gefallen, aber im Grunde akzeptiere ich die Meinung einer Person, so lange sie nicht unter die Gürtellinie geht. Es gab auch schon ein paar Ratschläge, die ich sogar berücksichtigt habe, weil sie mir so gut gefallen haben.

11. Woran arbeitest du momentan, was sind deine Pläne für die Zukunft?
Zurzeit bin ich ganz bescheiden und schreibe an einer Harry Potter Fanfiction *lach*. Immerhin hat alles mit Fanfictions angefangen und ab und an schreibe ich sie immer noch sehr gerne. Vor allem, weil ich dabei bin, demnächst aus einer der Geschichten einen eigenen Roman zu basteln. Natürlich mit anderen Figuren, aber den Inhalt fand ich so schön mystisch, dass ich mir das durchaus als Roman vorstellen kann. Ein anderes Projekt ist ein Krimi. Er soll im London unserer Zeit spielen, die Notizen sind auch schon fertig.

12. Hast du irgendwelche Spezial-Tipps für angehende Autoren?
Zum einen, nicht schnell die Flinte ins Korn zu werfen, wenn es einmal nicht voran gehen sollte, das ist normal. Höhen und Tiefen erlebt jeder einmal. Dann natürlich auch, bei den Bewerbungen bei den verschiedenen Verlagen nicht den Kopf hängen zu lassen. Es ist sehr mühselig und oft auch deprimierend, aber irgendwann kommt das große Glück, wenn der Weg auch länger dauert, als einem lieb ist.
Vielleicht noch etwas zum Schreiben im Allgemeinen? Sich beim Schreiben gar nicht großartig Gedanken um Wort- oder Namenswiederholungen kümmern, sondern einfach schreiben. Denn danach kann man immer noch in Ruhe genügend Änderungen vornehmen. So mache ich es auch immer.

13. Womit bist du neben dem Schreiben noch beschäftigt?
Ansonsten beschäftige ich mich noch mit Webdesign und verschiedenen Websiten, u.a. auch mit Grafikdesign.
.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Dein Kommentar